Dankbarkeit

10-Finger-Dankbarkeitsübung für euren Familien-Alltag

9. Februar 2021

Viele von uns, gerade auch viele Familien, erleben die momentane Situation als sehr herausfordernd. Wir brauchen nur die Nachrichten aufdrehen, oder uns am Spielplatz mit anderen Eltern unterhalten, schon erreichen uns Sorgen, Stress, Druck, Anspannung. Vieles, was uns Freude bereitet hat, geht aktuell nicht. Vieles, bei dem wir sonst gut den Kopf frei bekommen oder mal ein „ruhiges Haus“ für uns haben, fällt weg.

Das macht etwas mit uns.

Die gute Nachricht und der Grund, warum ich heute eine meiner Lieblingsübungen mit euch teilen möchte, ist: wir sind dem nicht ausgeliefert. Ein „Gegenmittel“ ist: Dankbarkeit.

Gerade wenn wir vor Herausforderungen stehen, ist es umso wichtiger, unsere Wahrnehmung ganz bewusst auf das zu richten, was auch gut ist, was uns Freude macht und wofür wir dankbar sind.

Es geht dabei nicht darum, uns etwas „vorzumachen“, sondern darum, Verantwortung für unsere Gedanken und Gefühle zu übernehmen und uns so nicht in negativen „Gedankenkreiseln“ und Stressspiralen zu verlieren.

Evolutionsbiologisch erklärbar achtet unser Gehirn nämlich ganz automatisch sehr genau auf alles, was nicht gut läuft – einfach um unser Überleben zu sichern. Das ist sein Grundzustand, wenn wir daran nichts ändern.

Wenn wir auch das wahrnehmen möchten, worum wir uns aktuell keine Sorgen machen müssen, was uns gut gelungen ist, was uns Freude bereitet, dann müssen wir uns das hingegen bewusst in Erinnerung rufen – immer wieder, bis unser Gehirn lernt: “Ah, ich soll/darf also (auch) beobachten, was alles gut läuft”.

Alles, was gut ist, wird sonst sehr schnell als unwichtige Information abgetan.

Dabei wären das doch gerade die Gedanken, die uns Freude machen würden – so schöne, er-füllende Gedanken.

Unsere Gedanken und inneren Bilder haben immer Auswirkungen auf unseren Körper und unsere Gefühle. Wenn ihr gerade zweifelt: Stellt euch einmal vor, wie ihr in eine Zitrone beißt – ihr werdet merken, dass euer Speichel fließt. Oder stellt euch vor, wie ihr euer Kind in den Arm schließt, wie es sich an euch schmiegt und sagt: „Ich hab dich lieb!“ – da wird es euch vermutlich ganz warm ums Herz und ihr lächelt jetzt vielleicht auch ganz glückselig…

Wenn ihr gerade lächelt, dann wird in diesem Moment Dopamin in eurem Körper ausgeschüttet und euer Stresslevel sinkt. Ihr kommt zur Ruhe.

Das Dopamin, das in einer Dankbarkeitsübung von etwa 3 Minuten ausgeschüttet wird, beeinflusst unsere Hirn- und Blutchemie noch stundenlang positiv.


Also, bleib am besten gleich sitzen und fühl mal hin: Wofür bist du dankbar? Was ist gerade Schönes, Gutes in deinem Leben?

Mach dir eine Liste, rufe es dir abends in Erinnerung oder mache jeden Tag die 10-Finger-Dankbarkeitsübung.  
Sie ist eine meiner Lieblingsübungen, weil ihr sie super mit euren Kindern z.B. im Zuge eines Abendrituals machen könnt – und damit auch gleich eure Kids stärkt. Glücksgefühle vor dem Einschlafen sind etwas Tolles.

Natürlich könnt ihr sie auch mit eurem Partner, eurer Partnerin oder einfach für euch machen: beim duschen, spazieren, bei der Gartenarbeit… Sie braucht nicht viel Zeit, aber eine gewisse Regelmäßigkeit, damit sie ihr volles Potenzial entfalten kann – je öfter ihr diese Übung macht, umso leichter wird sie euch fallen.

Und so geht’s: 
Ihr zählt pro Finger 1 Sache auf, für die ihr gerade dankbar seid. Und spürt mal nach: Wie fühlt sich das an? Wo spürt ihr die Dankbarkeit? Geht ganz in das Gefühl und genießt es: DAS ist euer Leben! ❤️ 

Wenn ihr die Übung zu mehrt macht, könnt ihr entweder gemeinsam 10 Dinge aufzählen (Teamwork) oder jede*r zählt nacheinander/abwechselnd.

Einmal täglich solltet ihr die Übung schon machen, damit sie euch langfristig etwas bringt.

Ich freue mich auch sehr, wenn ihr mir schreibt, was eure Erfahrungen mit/in der Übung sind 🙂

10-Finger-Dankbarkeitsübung